Ausstellungsbesuch

Vorkämpferinnen der Alma Mater Philippina
– Die ersten Hörerinnen 1895-1908

Führung mit der Ausstellungsmacherin
Dr. Silke Lorch-Göllner

Ort: Universitätsbibliothek Marburg, Ausstellungsraum
Zeit: Dienstag, 30. April 2019, 17.00 Uhr

Die Ausstellung widmet sich jenen Frauen, die als Hörerinnen zwischen 1895 und 1908 an der Universität in Marburg zugelassen wurden. Damit kam das preußische Kultusministerium vor allem der Forderung der Lehrerinnenvereine nach einer wissenschaftlichen Ausbildung ihrer Mitglieder entgegen. Um als Hörerin zugelassen zu werden, waren Genehmigungen des zuständigen Ministeriums, des Rektors und jedes einzelnen Dozenten, bei dem die Frauen Vorlesungen besuchen wollten, notwendig. Auch viele ausländische Studentinnen bewarben sich für die sog. „kleine Matrikel“.

Neben der zögerlichen und teilweise widersprüchlichen Politik des preußischen Kultusministeriums werden in der Ausstellung auch die Positionen der Marburger Universitätsleitungen, Gremien und Fakultäten sowie einzelner Professoren zum Frauenstudium vorgestellt. Erst nach langen weiteren Kämpfen um die Zulassung zum regulären Studium konnten sich Frauen zum Wintersemester 1908/09 an der Marburger Universität einschreiben.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die meist verschlungenen Lebenswege derjenigen Frauen, die zwischen 1895 und 1908 als Hörerinnen an der Universität Marburg zugelassen waren. Trotz vieler Vorbehalte und mannigfaltiger Hindernisse schlossen einige von ihnen noch vor 1908 ihre Studien, einige sogar mit der Promotion, erfolgreich ab und waren jahrelang beruflich tätig.