FrauenKulturfahrten bis 2011

Frauenkulturfahrt nach Mannheim
Besuch der Ausstellung Entdeckt! – Rebellische Künstlerinnen in der DDR
Femientdeckt_mannheimnistische Kunst in der DDR? Die Kunsthalle Mannheim widmet sich als erstes und einziges Museum in den alten Bundesländern einem brisanten wie überraschenden Phänomen der DDR-Kunst der 1980er Jahre: feministischen Ausdrucksformen. Unabhängig von westlichen Emanzipations-bewegungen und feministischen Diskursen, entwickelten sich in den Untergrundszenen der DDR avantgardistische Strömungen radikaler und subversiver Kunst. Nie haben die Fotografien, Filme, Performances und Grafiken einer kleinen Gruppe jüngerer Künstlerinnen das Licht der Kunstöffent-lichkeit erblickt. Die Dresdener Gastkuratorin Susanne Altmann zeigt nun, wie nah diese inoffizielle Kunst der späten DDR in Qualität und Ausdruck dem internationalen Feminismus, vor allem in den USA war: über Grenzen hinweg wurden rebellische Künstlerinnen zu Pionieren heutiger Konzeptkunst.

Mehrtägige FrauenKulturfahrt “Weimar weiblich” zu den “Klugen Frauen der Weimarer Nachklassik”
Weimar wird nach der großen Zeit der Klassik ein weiteres Mal zum Zentrum bedeutender künstlerischer Impulse, die die kleine Stadt in den Blickpunkt deutschen und europäischen Interesses rücken. Starke Regentinnen wie Maria Pawlowna und deren Schwiegertochter Sophie setzen die Kulturpolitik ihrer Vorgängerin Anna Amalia fort. Die Wagner-Sängerin Rosa von Milde, die Schriftstellerin Amalia Winter und die Schauspielerin Marie Seebach tragen maßgeblich zur kosmopolitischen Ausstrahlung der Stadt bei. Aber auch auf dem Gebiet der Fürsorge und des Schul- und Berufsbildungswesens macht sich das fortschrittliche Wirken von Weimarer Frauen, unter ihnen die Wohltäterinnen Henriette Rießner oder die Frauenrechtlerin Natalie von Milde, bemerkbar. Und schließlich sind da noch die vielen Prominenten, die, angezogen von Franz Liszt oder der Fürstin Carolyne von Sayn-Wittgenstein, Weimar besuchen: die Dichterin Bettina von Arnim, die Frauenrechtlerin und Schriftstellerin Fanny Lewald oder auch die damals weltberühmte Sängerin und Komponistin Pauline Viardot-Garcia

Frauenkulturfahrt nach Düsseldorf
Besuch der Ausstellung Die andere Seite des Mondes – Künsterlinnen der Avantgarde
d_sseldorf3Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen acht Künstlerinnen, die in den 1920er und 1930er Jahren maßgeblich an den ästhetischen Neuerungen in Europa beteiligt waren: Claude Cahun, Dora Maar, Sonia Delaunay, Florence Henri, Hannah Höch, Sophie Taeuber-Arp und die weniger bekannten Katarzyna Kobro und Germaine Dulac, deren Werk in dieser Ausstellung erstmals umfassender vorgestellt werden.
Durch ihr hohes künstlerisches Niveau sowie ihre Vernetzung mit den Zentren der Avantgarde, haben sie neue Stilrichtungen mitgeprägt oder begründet. Das Spektrum reicht vom Dadaismus über den Konstruktivismus bis zum Surrealismus.
Sophie Taueber-Arps Werk verbindet alle diese Kunstrichtungen in ihrem Werk, verhilft dem Konstruk-tivismus zum Erfolg. Hannah Höch begründet mit ihren Collagen den Berliner Dadaismus mit. Sonja Delaunay revolutioniert die Modeindustrie mit ihrem eigenen Label. Die Fotografie des Neuen Sehens verbreitet Florence Henri n Frankreich. Dora Maar und Claude Cahun sind frühe radikale Vertreterinnen des Surrealismus.

Besuch der Ausstellung
Natalja Gontscharowa – Zwischen Russischer Tradition und europäischer Moderne in Erfurt
gontscharowaIn der ersten monografischen Ausstellung des Werks Gontscharowas (1889-1962) soll ihre Leistung bei der Erneuerung der Kunst durch die russische Avantgarde in Russland und Westeuropa gewürdigt werden. Sie hat maßgeblich bis zu ihrer Emigration nach Frankreich 1917 die avantgardistische Kunstszene in Moskau mitgeprägt. So war sie (auch) eine Verfechterin des Primitivismus, jener Kunstrichtung, die wieder Leben und Kunst näher zusammenrücken wollte und sich dabei an der Volkskunst orientierte. Später nähert sie sich dem Kubismus an. Im Exil wird sie in Paris durch ihre viel beachteten Theaterausstattungen berühmt.

Besuch des Ateliers der Bauhaus-Handweberin Margaretha Reichardt (1907-1984)
Nach ihrer Ausbildung am Bauhaus ließ sich Margaretha Reichardt (1907.1984) in Erfurt – später in Erfurt-Bischleben – nieder, wo sie eine Handweberei beitrieb und zahlreiche Schülerinnen ausbildete. Als ausgebildete Textilgestalterin war das Stoffdesign ihr Arbeitsschwerpunkt, den sie über 50 Jahre lang ausführte, ausgezeichnet mit verschiedensten Preisen.
Ihr nach Vorentwürfen des Bauhäuslers Konrad Püschel 1939 gebautes Wohn- und Atelierhaus ist vornehmlich von ihr selbst gestaltet und ausgestattet worden und heute Außenstelle des Angermuseums. Eine ihrer Schülerin wird uns das Atelier öffnen und die Arbeit am Handwebstuhl vorführen.

Frauenkulturfahrt zu Ausstellung Carmen Herrera nach Kaiserslautern
Es hat lange gedauert, bis Carmen Herrera (geb. 1915) den Ruhm ernten konnte, der ihrem Werk zusteht, doch mit der Wiederentdeckung der architektonisch orientierten Abstraktion Ende der 90er Jahre ist auch ihr Werk “neu” entdeckt worden und seitdem ist sie in zahlreichen Ausstellungen vertreten.
Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern zeigt mit dieser Ausstellung – präsentiert werden insgesamt 55 Arbeiten aus dem Zeitraum zwischen 1948 und 2007 – die erste Retrospektive des Werkes der Künstlerin in Europa.
carmen-herrera-atelierDie Künstlerin wurde in Havanna, Kuba, geboren und lebt seit 1954 in New York. Nach einem Studium der Architektur an der Universidad de La Habana, künstlerische Ausbildung 1943-1947 an der Art Students League in New York. Ein Aufenthalt in Paris von 1948 bis 1953 brachte die stilistische Entwicklung ihres Schaffens zu stringenter formaler Haltung. Seit 1954 wieder in New York hat Carmen Herrera über ein halbes Jahrhundert ein herausragendes konkretes Werk geschaffen, das konsequent der ungegenständlichen Kunst gewidmet ist. Sie konzentriert sich seit den frühen 1950er Jahren auf die reine Geometrie – Linie, Farbe, Oberfläche sind die formalen Elemente, deren Autonomie eine eigenständige ästhetische Wirklichkeit begründet. (Pfalzgalerie Kaiserslautern)
Auf der Rückfahrt machten wir einen Stopp mit Führung in Lorsch, dessen Klosteranlage mit der sog. “Königshalle” zum Weltkulturerbe gehört. Das 764 von Williswinda gegründete Kloster hatte im Mittelalter eine herausragende wirtschaftliche, politische und kulturelle Bedeutung. Heute künden hiervon freilich nur noch die „Königshalle“, ein Fragment der alten Klosterkirche und ein Teil der Kloster-mauer. Die restliche Anlage ist nach der Aufhebung des Klosters (1557) zerstört worden, die Bibliothek ist in alle Welt verstreut.

Frauenkulturfahrt nach Frankfurt zur Ausstellung Sandro Botticelli
Schwerpunkt der Führung durch die Ausstellung waren die Frauenbildnisse und das Leben von Frauen in der Renaissance.
botticelli_ideales_frauenportr_tAusgehend vom “weiblichen Idealbildnis” Botticellis (1445-1510), das zum Bestand des Museums gehört und idealtypisch Schönheit und Tugend als Ideale der Renaissance verkörpert, widmet sich der erste Raum der Ausstellung den Bildnissen, deren innovative Umsetzung Botticelli berühmt und begehrt machte. Im Kontrast von weiblichen und männlichen Porträts werden die Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Bildnistypen in jener Zeit deutlich.
Deneben sind Marienbildnisse sowie Gemälde mythologischen Inhalts von Botticelli, seiner Werkstatt sowie zeitgenössischen Malern zusammengetragen worden. Letztere, um sie mit Botticellis Werken zu konfrontieren.

Ausstellungsfahrt nach Frankfurt
Liselotte Strelow (1908-1981) – Retrospektive
Nachdem Liselotte Strelow bereits in den 1930er Jahren Opern-, Revuestars und Schauspieler fotografiert hatte, knüpfte sie nach dem zweiten Weltkrieg hieran wieder an. Mit ihrem Fotoatelier auf der Düsseldorfer „Kö“ wählte sie eine Adresse für ihr Porträtatelier, zu der bald die Berühmten und Einflussreichen der jungen Bundesrepublik pilgerten, um von der „Strelow“ fotografiert zu werden.
strelow-heuss-web Liselotte Strelow schuf konzentrierte Bildnisse unter anderem von Theodor Heuss, Gottfried Benn, Günter Grass, Ingeborg Bachmann, Alexander Mitscherlich, Joseph Beuys, Hildegard Knef oder Helene Weigel. Neben den Porträts bildete auch die Theater- sowie die Werbefotografie einen großen Bereich ihres Schaffens.
„Das subjektive Bild ist fesselnd, nicht das objektive! Und ich bin subjektiv.“
Für das psychologische Porträt, das Liselotte Strelow anstrebte, hieß es, „so viele von den hundert Charakterzügen, Wesenszügen eines Menschen zu sammeln wie möglich.“ In langen Studiositzungen und Gesprächen mit ihrem Gegenüber entstanden facettenreiche Einzelbilder, mit denen sie dem „Wesentlichen einer Persönlichkeit“ auf den Grund gehen wollte. Sie inszenierte ihre Fotos in der Regel mit lediglich zwei Scheinwerfern. Die intensive Nachbearbeitungen der Aufnahmen, Retuschen am Negativ und Positiv gehörten in dieser Zeit zum selbstverständlichen Handwerkszeug, das sie meisterhaft beherrschte.
Das Historische Museum Frankfurt zeigte 220 Originalabzüge – Porträt- und Theaterfotografie – bis in die 1960er Jahre.

Führung mit Katharina von Württemberg durch die Ausstellung „König Lustik?!“
und Besuch des höfisches Gartenfestes im Schlosspark Wilhelmshöhe
Um etwas über das Leben von Frauen am Hof und das höfische Leben zur Zeit des Königreichs Westfalens in Kassel zu erfahren, wird uns Königin Katharina von Westphalen (1783-1835) durch die Ausstellung führen. Staatspolitische Interessen zwischen Frankreich und Württemberg hatten Napoléon und Katharinas Vater, Friedrich I. von Württemberg, dazu bewogen, diese Ehe zwischen dem jüngstem Bruder Napoleons, Jérôme Bonaparte (1784-1860) und Katharina von Württemberg zu arrangieren. Doch war zumindest Katharina von dem Ehemann, den ihr diese Hochzeit bescherte, vom ersten Moment an zutiefst angetan. Sie liebte wie Jérôme das luxuriöse Leben und war eine vollendete Tänzerin. Aber sie beriet ihn auch in politischen Fragen.
koeluAm Nachmittag auf der Wilhelmshöhe, einem Höhepunkt des „König Lustik-Jahres“: Mit einem höfischen Gartenfest wurde an die rauschenden Feste erinnert, die vor 200 Jahren auf der Napoleonshöhe gefeiert wurden. Musik, Tanz, Jahrmarkttreiben, Kutschenfahrten, Spiele und inszenierte Überraschungen lassen die Zeit von König Lustik wieder lebendig werden.

 

Frauenkulturfahrten nach Frankfurt zur Ausstellung “Impressionistinnen
titel-impressionistinnen
Die Kunsthalle Schirn widmet den 4 berühmtesten Malerinnen des Impressionismus – Berthe Morisot, Eva Gonzales, Mary Cassatt und Marie Bracquemond mit ca. 150 Werken eine Sonderausstellung.
Während Manet, Monet, Renoir, Degas, Pissarro als die Protagonisten dieser Stilrichtung allgemein bekannt sind, wurden ihre Kolleginnen von der Kunstgeschichtsschreibung meist nicht entsprechend gewürdigt, so dass ihr Werk mit der Zeit in Vergessenheit geriet.
Dabei wurde der Impressionismus von den zeitgenössischen Kunstkritikern als eine „feminine“ Kunst bezeichnet. Widmeten sich doch die Maler und Malerinnen den intimen häuslichen Szenen, den Stilleben, der Landschaft und nicht den in der jährlichen Salon-Ausstellung hoch angesehenen Historiendarstellungen. Außerdem wählten sie kleine Formate, die für die neue bürgerliche Käuferschicht erschwinglich waren und die den Arbeitsbedingungen von Künstlerinnen entgegenkamen. Faktoren, die es Künstlerinnen erleichterten, in dieser nicht-akademischen Kunstrichtung Fuss zu fassen.