Momentan können zwei interessante Filme im Marburger Capitol Filmkunsttheater angeschaut werden.
Die Situation von Bildenden Künstlerinnen an den Hochschulen und am Kunstmarkt wird ja schon seit einigen Jahrzehnten thematisiert und erforscht. Nun kommt ein Dokumentarfilm in die Kinos, der die Erfahrungen von Schauspielerinnen in den letzten 40 Jahren im Kulturbetrieb thematisiert.
Am Dienstag 24.09.24 läuft um 19.00 Uhr „Die Schule der Frauen“.
Die Schauspielerin Marie-Lou Sellem setzt sich in ihrer ersten Regiearbeit in einen Dokumentarfilm mit der gesellschaftlichen Benachteilgung von Schauspielerinnen auseinander. Dazu hat sie fünf ehemalige Schauspielstudentinnen, die mit ihr zusammen an der Schauspielschule ihre Ausbildung gemacht haben, nach 36 Jahren eingeladen, über ihre Erfahrungen als Schauspielerin in der Schauspiellandschaft zu berichten. Ihre Erfolge, Krisen, die Diskriniminierungen und im Alter zunehmend der Ageism, der ihnen entgegenschlägt. Sie treten aber auch in Austausch mit Schauspielschülerinnen, die gerade ihre Ausbildung an der Hochschule machen. Wie sind deren Erfahrungen? Was hat sich seitdem gewandelt? Gibt es inzwischen mehr gute Rollen für Schauspielerinnen? Gibt es inzwischen auch mehr Intendantinnen und Regiseurinnen?
Nach der Vorstellung findet ein Filmgespräch mit der Regisseurin des Films der Schauspielerin Marie-Lou Sellem statt.
Die Fotografin
Außerdem läuft der Film „Die Fotografin“ im Capitol. Dabei geht es um die schillernde Figur Lee Miller (1907-1977), die sich immer wieder neu erfand. Wurde sie zunächst als Fotomodel und Muse des Avantgarde-Fotografen Man Ray bekannt, emanzipierte sie sich, indem sie hinter die Kamera ging und als Fotojournalistin arbeitete. Der Film konzentriert sich auf den Lebensabschnitt Lee Millers, als sie darauf dringt, am Ende des Zweiten Weltkriegs für die britische Vogue als Kriegsberichterstatterin zu arbeiten. Ihre Bilder vom zerstörten Deutschland von Hilters Domizil auf dem Obersalzberg und der Befreiung der KZs Buchenwald und Dachau gehören zu den einflussreichsten Bildern des Fotojournalismus.
Läuft zurzeit im Capitol